Gesamtkonzept

Arbeitsfeld Jugend/Stadtjugendpflege, 30.10.2025

Gesamtkonzept  Jugend /
Kinder- und Jugendarbeit in Quickborn

 

  1. Einleitung

Unsere gesetzliche Arbeitsgrundlage

Die Arbeitsgrundlage unseres Aufgabenbereiches ist u.a. der    § 11 KJHG Jugendarbeit.

(1) Jungen Menschen sind die zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Angebote der Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen. Sie sollen an den Interessen junger Menschen anknüpfen und von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden, sie zur Selbstbestimmung befähigen und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu sozialem Engagement anregen und hinführen. Dabei sollen die Zugänglichkeit und Nutzbarkeit der Angebote für junge Menschen mit Behinderungen sichergestellt werden.

(2) Jugendarbeit wird angeboten von Verbänden, Gruppen und Initiativen der Jugend, von anderen Trägern der Jugendarbeit und den Trägern der öffentlichen Jugendhilfe. Sie umfasst für Mitglieder bestimmte Angebote, die offene Jugendarbeit und gemeinwesenorientierte Angebote.

(3) Zu den Schwerpunkten der Jugendarbeit gehören:

    1. außerschulische Jugendbildung mit allgemeiner, politischer, sozialer, gesundheitlicher, kultureller, naturkundlicher und technischer Bildung,
    2. Jugendarbeit in Sport, Spiel und Geselligkeit,
    3. arbeitswelt-, schul- und familienbezogene Jugendarbeit,
    4. internationale Jugendarbeit,
    5. Kinder- und Jugenderholung
    6. Jugendberatung.

(4) Angebote der Jugendarbeit können auch Personen, die das 27. Lebensjahr vollendet haben, in angemessenem Umfang einbeziehen.

 

 

Der wachsende Bedarf in Begleitung und Unterstützung der Kinder und Jugendlichen,
der jungen Erwachsenen, aber auch der Erziehungsberechtigten, in Krisensituationen,
in Konfliktlösung, bei der Berufs- und Lebensplanung und der Förderung der
Entwicklung insgesamt, erfordert zusätzlich zum stetigen Aufbau und der Pflege der          Beziehung zu den Jungen und Mädchen sowie der integrativen Arbeit, viel Zeit.

Kinder- und Jugendarbeit nimmt eine wichtige Lotsenfunktion innerhalb der Jugendhilfe ein.

 

Die (offene) Kinder- und Jugendarbeit ((O)KJA) zeichnet sich insgesamt durch grundlegende Prinzipien aus, welche sich im Verlauf langfristiger, gesellschaftlicher Veränderungen und Entwicklungen bewährt haben. Diese Prinzipien bilden bis heute die fachliche Grundsubstanz der Kinder- und Jugendarbeit:

Offenheit

Kinder- und Jugendarbeit ist grundsätzlich offen für alle jungen Menschen, unabhängig von u. a. sozialer und kultureller Herkunft, Geschlecht, Weltanschauung, religiöser Zugehörigkeit und Nationalität.

Freiwilligkeit

Alle Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit werden von jungen Menschen in ihrer freien Zeit wahrgenommen. Sie entscheiden selbst, ob sie ein Angebot annehmen wollen. Dieses Prinzip der Freiwilligkeit unterstützt die Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen wesentlich.

Bedürfnis-, Lebens- und Alltagsorientierung

Offene Kinder- und Jugendarbeit orientiert sich an den Bedürfnissen, Lebenslagen und Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen im Gemeinwesen. Ausgangspunkte der Arbeit bilden die sozialräumlichen Bezüge.

Programme und Angebote setzen an den Wünschen, Interessen und Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen an. Durch die sich ständig verändernden Lebenswelten der jungen Menschen müssen Angebote situationsorientiert erfolgen und stets flexibel sein.

Partizipation

Partizipation ist auf Grund des geschichtlichen Hintergrunds der offenen Kinder- und Jugendarbeit eine Selbstverständlichkeit unserer Arbeits- und Umgangsformen mit jungen Menschen (s. o.). So bestimmen Jugendliche und Kinder im großen Umfang innerhalb der Einrichtungen mit und lernen so, ein hohes Maß an Verantwortung zu tragen. Darüber hinaus ermöglicht es Kindern und Jugendlichen sich eigenverantwortlich in aktuelle politische Themen einzubringen.

Persönlichkeitsentfaltung

Offene Kinder- und Jugendarbeit fördert durch ihre Angebote die Entwicklung von jungen Menschen zu eigenverantwortlichen und selbstständigen Persönlichkeiten.

Parteilichkeit

Offene Arbeit setzt sich für die Belange junger Menschen ein und ergreift für sie Partei. Sie vertritt, wo dies sinnvoll und notwendig ist, die Interessen von Kindern und Jugendlichen und übernimmt in Konfliktfällen Anwaltsfunktion. Unter anderem thematisiert sie die Lebenslagen junger Menschen und zeigt diese öffentlich auf.

Vertrauensschutz und Anonymität
Vertrauensschutz und Anonymität sind gewährleistet. Eine strikte Beachtung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen findet statt. Hinzu kommen die Bestimmungen des §203 Abs.1 Nr. 5 des Strafgesetzbuchs (StGB) für Sozialarbeiterinnen und Sozialpädagogen, die nur eine befugte Offenbarung von Daten bei Einwilligung der Betroffenen erlauben.

Verbindlichkeit und Kontinuität
Um die notwendige Kontinuität und Professionalität gewährleisten zu können, braucht offene Kinder- und Jugendarbeit bestimmte Rahmenbedingungen. Dazu gehört eine verlässliche und kontinuierliche Unterstützung.

 

Die Offene Kinder-und Jugendarbeit fungiert als wichtiger Ausgleichs-,und Unterstützungsmechanismus für die Anliegen der Jugendlichen. Studien zeigen, dass andere gesellschaftliche Orte diese Funktion nicht erfüllen können.
Insgesamt stellen diese Prinzipien überwiegend Alleinstellungsmerkmale unseres Arbeitsfeldes dar, insbesondere das Prinzip der Freiwilligkeit.

 

  1. Rahmenbedingungen

Inkl.  teilweise Personalentwicklung und Personaleinsatzplan bis 2025 ff.

Die Stadt Quickborn hat ca. 23.000 Einwohner und gliedert sich in die Ortsteile Quickborn-Ort, Quickborn-Renzel und Quickborn-Heide. Wegen der Verwaltungsgemeinschaften mit Hasloh, Bönningstedt, Ellerau und Ascheberg beträgt die Zahl der zu verwaltenden Einwohner/innen ca. 38.000.

Die Stadtverwaltung besteht aktuell aus Fachbereichen und einzelnen Fachdiensten/Abteilungen (kein Unterschied) – eine davon ist die Abteilung Jugend. Im Laufe des Jahres 2024 ff ist die 2019 begonnene Umorganisation im Rathaus/in der Stadtverwaltung Quickborn weiter vorangeschritten.

Seit Juli 2019 besteht der Fachbereich Bildung, Jugend und Kultur, der die ehemaligen 3 Fachbereiche inhaltlich zusammengeführt hat.

Die Abteilung Jugend setzt sich weiterhin  aus folgenden Aufgabenfeldern zusammen:

  1. Jugend im „Haus 25“
    inkl. administrative  Aufgaben für die Verwaltungsgemeinschaft mit Bönningstedt, Hasloh, Ellerau und Ascheberg
  2. Stadtjugendpflege = Kinder- und Jugendarbeit insgesamt
  3. Kinder- und Jugendbüro „Haus 25“
  4. Spielräume
  5. Haus der Jugend
  6. Spielmobil   g) Kinder- und Jugendarbeit Quickborn-Heide

 

Ausbildung

Wir bieten FSJ Stellen im Bereich Jugend (FSJ Soziales) an, die kontinuierlich und professionell begleitet werden.
Im Laufe der Jahre 2024 ff. werden wir wieder einigen Jugendlichen/jungen Erwachsenen ein Praktikum (Schulpraktikum, Berufspraktikum, Praxiszeit im Studium u.a.m.) bei uns ermöglichen und auch die Ausbildung innerhalb der Verwaltung (Verwaltungsfachangestellte bei der Stadt Quickborn) aktiv begleiten.

Die Abt. Jugend bleibt betrieblicher Partner im dualen Studium „soziale Arbeit“ – wir begleiten einen Studenten oder eine Studentin 7 Semester bis zum Bachelor. Die nächste Studentin haben wir zum 1.10.2023 aufgenommen. Das Studium endet im Sommer 2027. Der Schwerpunkt des Studiums bei uns im Betrieb ist das Thema Partizipation – insbesondere die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Formate entwickeln und Methoden probieren, die zum Gelingen guter Partizipation beitragen.
Seit Sept. 2025 haben wir außerdem 1 Stelle PIA = Praxisintegrierte Ausbildung zum/zur Erzieher/in mit der Dauer von jeweils 3 Jahren zu begleiten.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Pädagogen und Pädagoginnen, wie Administration) sind sehr gut qualifiziert, kompetent und arbeiten vertrauensvoll seit vielen Jahren in der jetzigen Besetzung.
Aufgrund der Altersstruktur ist davon auszugehen, dass es in den kommenden Jahren zu Stundenverschiebungen kommen könnte (Reduzierung um X Wochenstunden einerseits – mögliche Aufstockung der selben Wochenstunden bei einem Teammitglied andererseits). Außerdem ist eine veränderte Belastbarkeit zu berücksichtigen.
Ende des Jahres 2025 wird uns eine Mitarbeiterin in Altersteilzeit verlassen.

Es sind aktuell insgesamt 11 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit 7,8 Stellen im gesamten Aufgabenbereich Jugend im Einsatz.
Von insgesamt 304,55 Wochenarbeitsstunden entfallen 205,55 auf die Öffnungszeiten der beiden Einrichtungen Haus der Jugend, Ziegenweg 3, und Kinder- und Jugendbüro „Haus 25“, die Fahrplanzeiten des Spielmobiles sowie Projekte, Aktionen, Ferienangebote u.a.m., also in die direkte Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Die restlichen 99 Stunden beinhalten alle Administration inkl. der umfangreichen Spielraumgestaltung, die gesamte Logistik für die drei Einrichtungen sowie Vor- und Nachbereitungen, u.a.m. (s.u.).

Der Personaleinsatz der pädagogischen Mitarbeitenden erfolgt für unser Hauptangebot – die „offene Tür“ in den Einrichtungen in festen Öffnungszeiten bzw. Fahrplanzeiten, die grundsätzlich von 2 hauptamtlichen Personen erfüllt werden müssen, schon allein, um unserer Aufsichtspflicht nachkommen zu können.

Haus der Jugend: min. 33,5 Stunden/Woche

Haus 25: 17 Stunden/Woche

Spielmobil: 8 Stunden/Woche

Das macht min. 58,5 Stunden pro Woche für 2 Personen reine Öffnungszeit  = 117 Stunden

88,55 Stunden pro Woche gehen in Projekte, Ferienangebote, Veranstaltungen, Beteiligung von Kindern und Jugendlichen wie z.B. die Begleitung des Kinder- und Jugendbeirates (KJB), aufsuchende Arbeit u.a.m. direkt mit Kindern und Jugendlichen/jungen Erwachsenen, Kooperationen, niedrigschwellige Beratung u.a. jugendpflegerische/päd. Aufgaben.

Für die Administration des Aufgabenfeldes „all in“ inkl. u.a. Leitung, Öffentlichkeitsarbeit, Konzepte, alle öffentlichen Spielflächen (-gestaltung, -planung, -erhaltung….), Haushalt und Finanzen…. und der Verwaltungsaufgaben für die an Quickborn angeschlossenen 4 Gemeinden wenden wir ca. 79 Stunden pro Woche auf, für die Logistik in den beiden immobilen Einrichtungen und das Spielmobil benötigen wir mindestens 20 Stunden pro Woche.
Dazu kommen alle Vor- und Nachbereitungen, Absprachen, Teamrunden, Fortbildungen……

Urlaub ist kaum zu planen, ohne dass etwas entfallen muss.

Wir helfen uns mit FSJ, Praktikanten und ehrenamtlichen, wobei alle diese auch unsere Begleitung und Anleitung benötigen. Wichtig ist uns aber unser Anteil an Ausbildung und Orientierung für die jungen Leute.

Ohne ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen geht es nicht und auch künftig werden weitere Menschen das Team ergänzen. Die Zahl der Ehrenamtlichen ist deutlich zurückgegangen. Die Gewinnung, Schulung und Begleitung der Ehrenamtlichen ist ein aufwändiges Unterfangen, das kontinuierlich Zeit erfordert. Die einzelnen Aufgaben, Angebote usw. sind in den Jahresberichten und Jahresplanungen kontinuierlich und umfassend beschrieben.

Aktuelles und alle Informationen sind immer der Homepage  www.stadtjugendpflege-quickborn.de  zu entnehmen.

Finanzen

Die Abteilung Jugend verfügt über einen eigenen Etat, der selbständig verwaltet wird. Mittelmeldungen sind jährlich für den städtischen Haushalt erforderlich.

  1. Ziele, Methoden

Die Haltung der Mitarbeitenden gegenüber den Kindern und Jugendlichen ist vor allem geprägt durch:

Verlässlichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Vorbildfunktion, Vertrauen, Verständnis, Optimismus. (s. Prinzipien der Kinder- und Jugendarbeit)

Unsere gesamte Arbeit zeichnet sich durch Freiwilligkeit und Selbstbestimmung der Kinder- und Jugendlichen aus. Flexibel und offen gehen die Mitarbeitenden täglich in die Arbeit, um den Kindern und Jugendlichen partnerschaftlich zu begegnen.
Deren Bedürfnissen entsprechend bringen die Mitarbeitenden den Kindern und Jugendlichen Zuneigung und Vertrauen mit viel Zeit entgegen, um ihnen zuzuhören, ihnen Geborgenheit zu vermitteln und ihr Selbstvertrauen zu stärken. Sie sind gegenüber den Kindern und Jugendlichen loyal und treten für sie ein und zeigen ihnen dabei auch Grenzen auf.
Nähe und Distanz sind wichtige Elemente professioneller Beziehungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Diese finden in unseren Einrichtungen Geborgenheit und verlässliche Bezugspersonen, die in Einzelfällen in ihrem familiären Umfeld nicht mehr vorhanden sind. Für den Aufbau und die Stärkung ihrer Sozialkompetenzen erfahren die Kinder und Jugendlichen hier Bestätigung, Anregung und Rückmeldung.

Mehr noch als 2015 ff. widmen wir uns in diesen Jahren 2023 ff. jungen Menschen aus geflüchteten Familien und versuchen, ihnen ein wenig „Normalität“ zu bieten, Zuflucht und Kontakt zu Gleichaltrigen.

Die Türen der Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Quickborn stehen allen offen und werden genutzt. Die Begegnungen haben unbestritten jede Menge Konfliktpotential und wir bieten auch hierzu Lösungen an. Das fordert uns alle, die wir auch, wie alle, selbst betroffen sind vom politischen und gesellschaftlichen Geschehen, wie auch von ganz persönlichen Herausforderungen im jeweils eigenen privaten Leben und wird uns ganz sicher über 2025 hinaus beschäftigen.

Unser Ziel bleibt aber, für die Kinder- und Jugendlichen/jungen Erwachsenen, im sozialen Raum in Quickborn kontinuierlich professionelle Ansprechpartner/Ansprechpartnerinnen zu sein. Ihnen gehört nach wie vor unser Hauptaugenmerk. Für und mit ihnen ihre Welt zu gestalten, ihnen Orientierung zu bieten, gemeinsam Antworten zu finden auf die großen und kleinen Fragen, Potentiale zu erschließen, sie in ihrer Entwicklung zu fördern und ihnen Räume zu erhalten und zu schaffen – das sind ganz grundsätzlich unsere Aufgaben in der kommunalen Kinder- und Jugendarbeit.

Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist Schwerpunkt der gesamten Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Quickborn. Dabei setzen wir vor allem auf projektbezogene Partizipation, um zu erreichen, dass Kinder- und Jugendliche, aber auch Erwachsene mehr Verantwortung, insbesondere in unseren Einrichtungen übernehmen.

Der Arbeitsbereich Jugend stellt mit seinen Angeboten für die Kinder- und Jugendlichen, unabhängig von Bildungsstand, sozialer und ethnischer Herkunft ein soziales Umfeld dar, in dem sie sich in der Gemeinschaft zusammenfinden können. Hier haben sie die Möglichkeit, in einer außerschulischen Lebenswelt ihr soziales Verhalten angemessen zu entwickeln und Integration in eine Vielkulturengesellschaft zu erleben und zu praktizieren. Dies geschieht unter anderem durch das Zusammenleben, in dem unterschiedliche kulturelle Strukturen zwangsläufig auftreten und so zu Offenheit und Transparenz beitragen. Das Kennenlernen der verschiedenen Kulturen ist auf diese Weise gegeben und schafft Vertrautheit.

Kinder und Jugendliche lernen in unseren Einrichtungen, Projekten und Gruppenangeboten, für sich und andere  Verantwortung zu übernehmen, ohne dabei sich selbst oder anderen zu schaden.
Individuelle Möglichkeiten und Grenzen sollen ihnen bewusst werden.

Auseinandersetzungen sind so zu führen, dass Respekt gewahrt bleibt und gegenseitig Rücksicht genommen wird.
Bewältigung von Konflikten ist ein wesentlicher Bestandteil des alltäglichen Lebens. Sie lernen konstruktive Konfliktlösungsstrategien kennen. Dieses hilft bei der Stärkung ihres Selbstbewusstseins und fördert das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten mit schwierigen Situationen angemessen umgehen zu können.

Angeregt durch das Interesse der Kinder und Jugendlichen bieten ihnen die Mitarbeitenden Aufklärung über Themen wie Sexualität, kritischer Umgang mit legalen und illegalen Drogen oder anderen relevanten Themen. Bedürfnisbefriedigung soll so stattfinden, dass ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen denen des Individuums und denen der Gesellschaft besteht.

Sie erfahren und erhalten Orientierung und gemeinsam werden Perspektiven für die Zukunft entwickelt, die ihnen helfen in Schule, Ausbildung und Arbeit bestehen zu können.

 

  1. Umsetzung

Offene Kinder- und Jugendarbeit sowie Projekte

Die offene Arbeit im Haus der Jugend ist erfolgreich und wir halten Öffnungszeiten an 5 Tagen pro Woche vor. Wir verfügen außerdem über eine wöchentliche Hallenzeit in der benachbarten Sporthalle freitags ab 17.00 Uhr.

Die Projektgruppen (zum Beispiel:  Kreativangebote, Musik – DJ/LJ, Nähen, Kochen, Gestaltung, Sport und Bewegung….) arbeiten wöchentlich an den unterschiedlichen Tagen mit großer Nachfrage und Intensität. Wir erreichen hier für die jeweiligen Teilnehmer/innen der Gruppen so viel an sozialer und Lebenskompetenz. Das ist nachhaltig, ganzheitlich und sowieso ein großer Bildungseffekt.

Wir begleiten außerdem Stellen im freiwilligen sozialen Jahr, 1 Studentin (2023 bis 2027) sowie Praktikanten: Schulpraktikanten, Praktikanten im Rahmen der Ausbildung z. B zum Erzieher/zur Erzieherin und  Auszubildende im Rahmen der Verwaltungsausbildung in der Stadtverwaltung und von 2025 bis 2028 erstmal eine Stelle PIA-Ausbildung. Wir bieten damit berufliche Orientierung und professionelle Anleitung.
Außerdem ermöglichen wir ehrenamtliches Engagement und begleiten Ehrenamtliche, bilden sie aus und fort.
Die Gesellschaft sieht sich insgesamt immer neuen Herausforderungen gegenüber. Wir begegnen diesen offen und aufmerksam.

Wir brauchen eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten, um mit abgestimmten Handlungsstrategien Kinder- und Jugendliche positiv zu unterstützen und zu begleiten.

Sie brauchen Raum zur Entwicklung ihrer Stärken und zum Umgang mit Schwächen und zum Üben von Demokratie als einem der wichtigsten Bausteine unserer Gesellschaft.

Das Ziel von Kinder- und Jugendarbeit ist es u.a., die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen zu fördern hin zu eigenverantwortlichen, selbstbestimmten Persönlichkeiten. Wir verstehen Entwicklung als Ausweitung positiver Potentiale und geben dafür Raum.

 

Spielmobil

Die Spielmobilarbeit als mobile offene Kinder- und Jugendarbeit, die in der Stadt dort stattfindet, wo der Bedarf gerade am größten ist, ist seit 1994 beständig erfolgreich. Kinder werden vor Ort mit uns „groß“ und so sind wir zuverlässige Bezugspersonen.

Die Beziehungsarbeit und die Verknüpfungsmöglichkeiten im gesamten Netzwerk sind mit dieser Einrichtung so vielfältig und effizient, wie keine andere. Wir fahren an 4 Nachmittagen pro Woche verschiedene Plätze in Quickborn an. Dazu gibt es einen immer aktuellen Fahrplan. Die Spielmobilarbeit in Quickborn wurde 2024 bereits 30 Jahre alt.

Darüber hinaus bringen wir Kinder und Jugendliche auf ihren Pausenhöfen in Bewegung. Regelmäßige Pausenhofaktionen finden über das Jahr verteilt in Absprache mit den Schulen statt. Ziel ist es, mit der Methode „Spiel“  in Bewegung zu bringen und zu informieren, aber auch, uns den Lehrkräften vorzustellen und unser gegenseitiges Kennenlernen insgesamt sozusagen zu aktualisieren.

Wir kommen dabei sehr gern mit allen über unsere Angebote ins Gespräch und mit den Lehrkräften insbesondere auch über alle Angebote im außerschulischen Bereich im Gemeinwesen, über das Netzwerk in Quickborn, mögliche Kooperationen und spezielle Angebote zur Unterstützung des Schulalltags usw.

Kinder- und Jugendbüro „Haus 25“

Das Kinder- und Jugendbüro der Stadt Quickborn im Haus „Am Freibad 25“  ist  Anlaufstelle für Kinder- und Jugendliche, aber auch für Eltern und alle, die mit Kindern und Jugendlichen ehrenamtlich oder hauptamtlich arbeiten. Zentrale Anlauf-, Informations-  und Vernetzungsstelle für Kinder und Jugendarbeit in Quickborn (ein Mini-Stadtmarketing für diesen Bereich). Ziel ist es, einen Knotenpunkt zu gestalten, der im Netzwerk Quickborns alles vereinigt, was für und mit Kindern- und Jugendlichen bereitgehalten wird.

Dazu gehören alle Institutionen von Kinderschutz bis Wendepunkt und Suchtberatungsstelle, Schulen, Vereine, Verbände, Stadt Quickborn u.a.m., die hier über das Kinder- und Jugendbüro ihre Informationen, Angebote und Veranstaltungen etc. verbreiten wollen.

Jugendorganisationen, Vereine, Schulen, Institutionen können auch gern eines der großen Schaufenster zeitweise für sich nutzen, um Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Wir wollen informieren, beraten und vermitteln.

Das Kinder- und Jugendbüro bietet zusätzliche Möglichkeiten der Kommunikation und des Miteinanders aller. Vor allem Jugendliche nutzen weiterhin die zusätzlichen Öffnungszeiten am Nachmittag/Abend und das frei zur Verfügung stehende Außengelände.

Wir haben hier Öffnungszeiten   Mo., Di.. und Do. täglich von 11.00 bis 14.00 Uhr sowie
Di. von 15.00 bis 18.30 Uhr und Mi. von 15.00 bis 19.30 Uhr.

 

Stadtjugendpflege

Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist Schwerpunkt der gesamten Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Quickborn. Dabei setzen wir vor allem auf projektbezogene Partizipation, um zu erreichen, dass Kinder- und Jugendliche, aber auch Erwachsene mehr Verantwortung, insbesondere in unseren Einrichtungen übernehmen.

Der 2022 gewählte Kinder- und Jugendbeirat (KJB) wird von der Stadtjugendpflegerin als Geschäftsführung des Gremiums begleitet.

Der KJB tagt einmal im Monat und kommt zusätzlich zu informellen Treffen und Arbeitseinheiten zusammen.
Die Arbeit von ehrenamtlichen Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen fördern und zur Gewinnung von Ehrenamtlichen sowie deren Aus- und Fortbildung auch in Zukunft beitragen ist ein weiteres, herausforderndes Unterfangen.

Fortbildung wird kontinuierlich für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen praxisorientiert undbedarfsgerecht geplant.

Die Themen Demokratiebildung, Zivilcourage, Kindeswohlgefährdung, Jugendschutz, Inklusion, Präventionskonzept, Gewaltprävention, Schulprojekte u.a.m. beschäftigt vor allem die Stadtjugendpflegerin ebenso wie z. B. die Aufrechterhaltung und der Ausbau des vorhandenen Netzwerkes (u.a. auch Arbeitskreis für gemeinsames präventives Handeln in Quickborn) sowie die Öffentlichkeitsarbeit und neue Kinder- und Jugendprojekte.

Details sind immer im Jahresbericht und der Jahresplanung zu finden.

Insgesamt fördert die Stadtjugendpflege mit allen Angeboten und Projekten die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und trägt zur Erlangung wichtiger Schlüsselqualifikationen wie Flexibilität, Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Medienkompetenz, Kreativität, Teamgeist, Organisationstalent, Offenheit und Gelassenheit bei.

Wir geben Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit selbst wirksam zu werden und stärken damit ihr Selbstbewusstsein.

 

Spielräume und „spielende Stadt“

Die Abteilung Jugend verwaltet in Quickborn insgesamt über 30 Spiel- und Bolzflächen.

„Spielende Stadt“ mit diesem vor gut 10 Jahren erarbeiteten Konzept gehen wir generationsübergreifend Wege, die begonnen sind und fortgesetzt werden sollen, um die Zielsetzung des Konzeptes zu verfolgen und umzusetzen:

  • Kindern auf spielerische Art im öffentlichen Straßenraum Sicherheit und Mobilität zu gewährleisten (eigenständige Mobilität)
  • dem stets steigenden Bewegungsmangel entgegenwirken
  • Spielorte zu dezentralisieren,
  • generationsübergreifende attraktive Aufenthaltsorte anzubieten und
  • Wegeverbindungen zwischen für Kinder relevanten Orten auch optisch darzustellen.
  • Kinder können sich durch die Stadt „hindurch spielen“
  • der öffentliche Raum soll nicht nur nach dem Aspekt der Verkehrssicherheit beurteilt werden, sondern freies Bewegen und Spielen auf öffentlichen Wegen und Plätzen gewährleisten
  • die Rückeroberung der Straße durch Kinder und Jugendliche wird ermöglicht
  • Kindern können Freiräume zurückgegeben werden
  • einfache Spielgeräte oder Hüpfspiele können installiert werden
  • eine Wegesteuerung durch Geräte oder Objekte wird möglich
  • das Konzept ist erweiterbar, z.B. um Schulwegsicherungsprogramme und Straßenraumgestaltung
  • es kann eine kindgerechtere Perspektive der Stadtplaner und eine kinderfreundlichere Verkehrspolitik sowie
  • Gesundheit und Mobilität und
  • ein generationsübergreifendes Miteinander fördern
  • Kinderwege werden wieder attraktiv gestaltet, viele sind eintönig und langweilig (gefährlich!)

Wir haben das Konzept „spielende Stadt‘“ im Laufe des Jahres 2025 geendet, weil die Stadt Quickborn ein Konzept „bewegte Stadt“, insbesondere für die Innenstadt aufgelegt hat.

 

  1. Zum Schluss 

Insgesamt hat sich das Aufgabenfeld Jugend so organisiert, dass alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen überall eingesetzt sind, wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

So sind die Einrichtungen nicht nur nach 1 oder 2 Mitarbeitern ausgerichtet; das gibt auch innerhalb des Gesamtteams immer wieder neue Impulse und fördert die Zusammenarbeit sowie die Flexibilität insgesamt.

Die Ausrichtung der Kinder- und Jugendarbeit wird regelmäßig in jedem Jahr unter die Lupe genommen. Öffentlichkeitsarbeit ist ein wesentlicher Faktor, der mit unterschiedlichen Methoden umgesetzt wird (Presse, Plakate, Homepage, City Screens, sonstige digitale Medien wie Instagram, Kinderstadtplan und vieles mehr.)

Wir streben eine Zusammenarbeit im Netzwerk immer auch mit anderen im Gemeinwesen Quickborn tätigen Personen an – ehrenamtliche oder hauptamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die in irgendeiner Weise mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben sowie insbesondere auch mit Eltern.

Alle Details zu diesem Gesamtkonzept sind immer und kontinuierlich der jeweiligen Jahresplanung und dem Jahresbericht zu entnehmen.

Einzelne Projekte und Angebote sind mit eigener Konzeption ausgearbeitet.

 

Birgit Hesse

 

Quellen:

Jahresbericht, Jahresplanung, Konzept Haus der Jugend, KJHG

 

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