Spielräume

Wer wachsen soll, braucht Platz!

Kinder wollen sich frei bewegen können und dort spielen, wo sie leben.

Aber: Spiel- und Bewegungsräume für Kinder und Jugendliche sind in den letzten Jahren immer weniger geworden.

Kindern eine gesunde Entwicklung in ihrer Umgebung zu ermöglichen ist das wichtigste Ziel bei der Gestaltung von Spielräumen. Das nötige Verantwortungs- und Identifikationsgefühl zu erreichen hängt von der Art der Planung und der Vorgehensweise auf dem Weg zum Ergebnis ab.

Viele Kinder bekommen Abenteuer und Erlebnisse überwiegend über das Fernsehen oder den Computer vermittelt, während der Bezug zu gewachsenen Beziehungen, wie Nachbarschaft sowie gemeinsames Handeln und Erleben verloren gehen.

Spielplätze sollen nicht nur Orte sein, die mit allem, was die Spielgerätehersteller zu bieten haben, bestückt sind. Der ideale Spielplatz ist die ungestaltete Wildnis. Durch ständig neue Sicherheitsvorschriften, Verbote, Auflagen, Ordnungsdenken und Lärm ist so ein Spielplatz aber im öffentlichen Raum nicht mehr möglich. Daher muß die Spielplatzplanung einen kinderfreundlichen Weg beschreiten, der den Kindern noch funktionierende Spielräume ermöglicht.

Spielplätze erfüllen häufig nur eine Art gesellschaftliche Alibi-Funktion, indem mit ihnen der öffentliche Beweis angetreten wird, dass geeignete Flächen und Räume für Kinder vorgehalten werden.

Kreatives, freies und spontanes  Spiel wird auf Kinderspielplätzen kaum herausgefordert – die zumeist funktionell mit Wippe, Schaukel und anderen Geräten ausgestatteten, künstlich geschaffenen Spielorte gestatten in der Regel ausschließlich monotone Spielformen.

Spielgeräte müssen sicher sein, daher sind Geräte sehr teuer sowie wartungs- und prüfungspflichtig. Die kostenintensive Erhaltung von Sicherheit, aber auch Ordnung, steht zu selten im Verhältnis zur positiven Folgewirkung, dies ist messbar anhand der Frequentierung derartiger Spielflächen. Die Nachfrage der potentiellen Zielgruppe Kinder richtet sich viel mehr an ungeordnete, unpräparierte Flächen, Baustellen, Straßen, Parks, öffentliche Plätze. Konsequenzen dieser anderslautenden Bedarfe werden in einigen Städten mit dem (erfolgreichen) Rückbau von Kinderspielplätzen umgesetzt.

Von erhöhter Bedeutung auf dem Wege zu einem Spiel- und Lebensraum Stadt, dessen Planung auch die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen berücksichtigt, sind Faktoren wie z.B. Vielfalt der Spielflächen, deren Vernetzung, sowie deren funktionale Unbestimmtheit. Die Erschließung möglichst vieler ungenutzter oder verborgener, auch multifunktionaler Flächen ist Ausgangslage dafür, dass Kindern in der Stadt eine Vielzahl von Spielorten zugänglich wird, die im Ganzen ein offenes, aber vernetztes System bilden können.

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